Torf wird in vielen Regionen der Welt geerntet. Früher wurde Torf oft zum Heizen benutzt und ist heute in traditioneller Herstellung meist ein voluminöser Aromengeber im Whisky.
Torf entsteht wenn abgestorbener und verrottender Oberflächenbewuchs immer wieder aufs Neue überwachsen wird und die alten Pflanzen im Laufe der Jahrhunderte unter zunehmendem Druck der darüber wachsenden Schichten immer weiter nach unten geschoben werden.
Die Sinkgeschwindigkeit liegt bei 1 Inch pro 100 Jahre = 2,54 Zentimeter.
Dabei ist Torf auch nicht gleich Torf. Je nach geographischer Region und des ehemaligen Oberflächenbewuch, ist die Zusammensetzung mit Heidekraut, Baumanteilen und weiteren Pflanzen sehr unterschiedlich.
Experten können schon anhand der Farbe des Rauch aus einem Kiln der Mälzerei oder einer Brennerei erkennen von woher dieser „Peat“ stammte. Weißer oder lila Rauch sind dabei durchaus übliche Farben während der Verbrennungsphase.
Schnitt durch Oberflächenschicht
Oberflächenbewuchs und nach unten weiter verdichtende organische Masse.

Wasser
Viele Quellen, kleine Bäche oder Flüsse fließen in ihrem natürlichen Bett durch Moore und Heidelandschaften. Das fließende Wasser schwemmt dabei Anteile des Torf aus, und tranportiert diesen ganz natürlich mit sich im Flussbett. Brennereien wie Scapa auf der Orkney Main verwenden solch „aufgewertetes“ Wasser für ihre Whiskyproduktion, das man im späteren Endprodukt auch deutlich herausschmecken kann.

Lagerung
Große Brennereien unterhalten eigene Lager mit Tonnen von vorgetrocknetem Torf zur späteren Verwendung.

Bei Ardbeg wird sehr stark getrockneter Torf währender der Brennerei-Tour in einer typisch grünen Schubkarre präsentiert.

Trocknung der Gerste
Der schon mehrere Monate unter freiem Himmel vorgetrocknete Torf trägt immer noch eine Menge Feuchtigkeit in sich. Er ist weniger Heizmittel, doch mehr Aromageber für damit zu trocknende Gerste. Immer weniger Großbrennereien betreiben dabei einen eigenen Kiln und Darrenboden für die Vorbehandlung des Getreide. Hier der Neue Kiln bei Highland Park im Mai 2015.

Im Kiln brennt und glüht hauptsächlich die beigemengte Kohle und erzeugt die benötigte Hitze zur Trockung der im darüberliegenden Stock ausgebreiteten und noch feuchten Gerste. Der Torf brennt weit weniger heiß und bringt den typischen Rauch mit in den heißen Dampf.

Darren der Gerste
Auf perforierten Böden wird die gekeimte Gerste zum Trocknen ausgebreitet. Im unteren Bild erkennt am eine dieser Perforationen vor der Befüllung mit feuchter Getreide in der Bowmore Brennerei.

In der Pagode, dem fächerförmigen Dachbereich, wird die Gerste auf den perforierten Böden getrocknet. Mit dem Öffnen des Guckloch in den Kiln, blickt man wie im Nebel auf die ausgelegte Gerste. Es ist eine stechende von Rauch geschwängerte Luft, die vom darunter liegenden Ofen langsam durch das Getreide zieht und innerhalb der nächsten Stunden trocknet. Bei einer Restfeuchte von 4 % im Getreide wird der Trocknungsprozess beendet.

Unsere alleswhisky.de Reisegruppe steht „fast“ auf der trocknenden Gerste, wir werden jedoch freiwillig durch den dichten und beißenden Qualm zurückgehalten.
