Der längst überfällige Erweiterungsschritt
Die japanische Suntory Holding hat Pläne bestätigt, eine signifikante Expansion zur Reifung von hochwertigem japanischem Whisky im Mutterland des Konzern zeitnah durchzuführen.
Ein Sprecher des Konzern bestätigte dies gegenüber The Spirits Business mit einer Investition in Höhe von 5 MRD Yen, dies sind umgerechnet knapp 40 Mio. Euro.
Lagerkapazitäten für 1,26 Mio. Eichenfässer
Das neue Funktionsgebäude zur Reifung von Whisky nach dem Muster der japanischen Spirituosenindustrie wird sich in Omi, in der Präfektur Shiga, im bereits bestehenden Firmenkomplex befinden. Die Erweiterung wird künftig Platz für 130.000 Fässern zur Reifung bieten, was einer Expansion von ca. 10% innerhalb der Firmenkapazität gleich kommt.
Legt man das auf Eichenfässer einer mittleren Große von 250 Litern pro Faß um, ergibt sich damit eine Erweiterung des Volumen um ca. 32,5 Mio. Liter hochprozentiger Alkohol mit ca. 63% vol. Alkohol zu Beginn des Reifeprozess.
Somit liegen insgesamt 1,26 Mio. Eichenfässer gefüllt mit frischen Korn- und Gerstenbrand unter dem Himmel Japans um bis zur Perfektion zum Premium-Whisky heran zu reifen.
Der 6.000 qm2 große Komplex soll im Jahre 2017 bezogen werden können.
Der Whiskyboom hinterlässt gerade seine zeitlichen Spuren
Der Schritt von Suntory war nach Meinung unterschiedlichster Experten anhand der drastisch zunehmenden Verknappung längst überfällig. Speziell die letzten beiden „Ausverkaufsjahre“ 2014 und 2015 haben zwar der Reputation der Japaner in Sachen hochwertige gereifte Spirituosen geholfen, die Lagerbestände an gereiften Sprituosen jedoch sind auf einem historischen Tiefpunkt angekommen. Zeit können wir uns ja bekanntlicherweise nicht dazu kaufen und eine lange Zeitspanne benötigt es einfach um die gerade verkauften Flaschenmengen im Laufe der nächsten beiden Dekaden wieder heranreifen zu lassen. Die Verknappung spüren sicherlich derzeit alle Händler, egal ob groß oder klein, und obendrein steigen durch diesen Einpass auch noch die Preise für die kläglichen Restbestände in das schier Unermessliche.
Somit bleibt ein wirklich positiver Ausblick in Sachen Lieferfähigkeit von japanischem Premium-Whisky wirklich abzuwarten. Ein zartes Pflänzchen hat Suntory nun mit der Lagererweiterung gesät.
Dem Whiskyboom auf der Spur
Spätestens die Übernahme von Beam Inc. für 16 Milliarden Dollar im Frühjahr 2014 verlieh den Japanern von Suntory Flügel. Endlich hatte man ein weltumspannendes Verkaufs- und Vertriebsnetz zu Verfügung, was man sogleich in Verkaufszahlen nutzte. Dies ließ die gereiften Spirituosenbestände in der Heimat sehr schnell schrumpfen.
Dazu kam noch die hohe Auszeichnung des Yamazaki Sherry Cask 2013 als World Whisky of the Year.
Die starke Nachfrage war spätestens im Laufe des Jahres 2015 nicht mehr zu decken.
Bereits im Jahre 2014 wurde folgerichtig eine Exansion der eigenen Hakusku Brennerei um zwei weitere Brennblasen befohlen um die künftige Nachfrage decken zu können.
Auch dem zweiten japanschen Spirituosen-Großkonzern, Nikka, erging es nicht anders. Seine Whisky-Goldschatulle wurde durch die Konsumenten leergekauft, sodaß sich keine andere Möglichkeit bot im Juni 2015 kategorisch auf die Altersangaben bei den Abfüllungen zu verzichten, da lang gereifte Spirituosen in den Fässern nicht mehr zu Verfügung standen.