Im Jahre 2016 präsentiert die Northern Highland Malt Whisky Brennerei Glenmorangie bereits die siebte Variante aus ihrer Private Edition, diese erhielt ein Finish in getoasteten Rotweinfässern
. Diesmal heißt das limitierte Produkt Glenmorangie Milsean. Noch im vergangenen Jahr hatte man seitens des Herstellers das Augenmerk auf den Ausgangsstoff, die Gerste, gelegt. Mit einer sehr alten Brauereivariante, der Maris Otter, für den 2015 vorgestellten Glenmorangie Tusail.
Milsean lebt dafür wieder mehr von seiner Reifung und dem exquisiten Finishing. Nicht unüblich für die Branche verliefen die ersten Jahre der Aromagewinnung in Ex-Bourbon-Barrels aus den USA während für das Finishing wieder etwas Besonderes durch Dr. Bill Lumsden erwählt wurde. Dieser bemerkenswert andere Single Malt Whisky ist süß, würzig und spektakulär – mit einem intensivem Geschmack nach kandierten Früchten.
Den schönen Farbton in Rotbuche ist das Ergebnis seiner Reifung in ganz speziellen portugisischen Rotweinfässern, die einzig und allein für diese schottische Whisky-Reifung stark getoastet wurden.
Der Milsean duftet nach Zuckerrohr, Kokosnuss, reifer Melone und Zitrone. Seine Textur am Gaumen ist beinahe butterartig, mit einem Hauch von prickelnder Würze und Chilli. Dann erreicht einen reichhaltige Honigsüße, dicht gefolgt von einer Kombination aus Pflaumentarte, Orangeat, Kirschen, Engelwurz und noch mehr Früchten wie Pfirsich, Nektarine, Pflaume und Melone. Der Abgang ist eindrucksvoll lang nachklingend. Würze steht im Vordergrund immer mit dieser angenehmen Süße im Hintergrund, dazu eine Note von Ingwer, braunem Zucker, mildem Tabak und Gewürzkuchen.
Der geistige Kopf dahinter
Um diese Aromen in einem Single Malt Whisky zu vereinen bedarf es Exerten. Diesen Head of Matuartion hat die Glenmorangie Plc in Diensten; Dr. Bill Lumsden. Der Wirbelwind und Whisky Creator hatte sich in den Kopf gesetzt, die schon vorhandenen süßen Noten des Glenmorangie Original Malt nochmals stärker zu betonen, um das volle Vanille-, Mandel- und Karamell-Aroma herauszuarbeiten. Er ließ sich dabei von traditionellen schottischen Süßwarenläden inspirieren, die es vereinzelt noch gibt und bei denen man große Bonbonnieren voller schottischer Klassiker wie ‘Midget Gems, ‘Soor Plooms’ and ‘Humbugs’ findet. Und er träumte davon, den süßesten Elementen im Whisky einen Ehrenplatz zu verschaffen.
Die Erschaffung der 7. Edition
All die ersten Gedanken spielten sich vor vielen Jahren ab. Damals entschied Dr. Bill Lumsden, welche Art an Weinfässern er für das Vorhaben benötigte und besorgte ganz spezielle Fässer. Er nahm portugiesische Rotweinfässer, die er, einmal in Schottland angekommen, erneut nochmals stark rösten ließ. Und diese spezielle Nachbereitung der Fässer sind einzigartig in der Destillerie, hat sich im Review als genial herausgestellt. Diese Fässer, in denen jahrelang ein kräftiger Rotwein gelagert hat, geben kräftige Süße und Würze an den Whisky ab. Durch die erneute Röstung im Mutterland des Whisky setzt sich der Zucker noch tiefer im Holz fest. Glenmorangie Milsean baut also auf unserer außergewöhnlichen Erfahrung in der Fässer-Auswahl auf. Das Produkt ist ein Whisky, der reichhaltig und vollmundig, komplex und köstlich schmeckt und zeigt, was durch Nachreifung erreicht werden kann.
Aus unglaubliche Ergebnis
Dr. Bill Lumsden berichtet: „Nachdem ich diese besonderen Fässer mit Glenmorangie befüllt hatte, entwickelten sich bald schon die intensiven Fruchtnoten im Whisky. Mir wurde klar, dass wir es hier mit einer Destillatreifung von einzigartigem Charakter und großartigem Geschmack zu tun hatten. Doch wir mussten die Fassveredelung gut überwachen. Unser Whisky sollte ja am Ende unverkennbar ein Single Malt aus den schottischen Highlands und auf keinen Fall zu süß sein.”
Weiter sagte er zu den Ergebnissen: „Von den ersten Proben waren wir überwältigt und spürten, dass wir drauf und dran waren, etwas sehr besonderes zu kreieren. Doch nach wie vor musste der Prozess aufmerksam überwacht werden, um die bestmöglichen Aromen herauszuarbeiten. Ich hatte Sorge, dabei zu weit zu gehen. Deshalb wurden alle Änderungen minuziös dosiert, bis wir am Ende überzeugt waren, dass dies der geschmackliche Höhepunkt ist. Präzision und Perfektion in flüssiger Form! Erst dann machten wir uns daran, dem Whisky einen Namen zu geben und einigten uns wie selbstverständlich auf Milsean, das gälische Wort für „Süßigkeiten.” (Mil-schen ausgesprochen.)
Und beim Head of Maturation gibt es gedanklich keinen Stillstand an neuen Ideeen: „Ich denke ständig über neue Möglichkeiten nach.” sagt Dr. Bill. „Wir streben immer nach Fortschritt, ob in großen Sprüngen oder in kleinen Schritten. Zweifelsohne ist Glenmorangie Milsean wirklich innovativ, und er wird nicht nur Whisky-Kenner faszinieren, sondern für alle, die ihn kosten, ein Genuss sein.
Das Fazit
Glenmorangie Milsean ist die siebte Auflage der vielfach prämierten und immer wieder faszinierenden Private Edition Reihe. Mit diesem neuen Whisky Anfang 2016 wurde wieder ein ungewöhnlicher Single Malt Scotch Whisky geschaffen, der es verdient, in Gesellschaft echter Whisky-Liebhaber genossen zu werden. Glenmorangie Milsean wird mit 46% vol. Alkohol abgefüllt und nicht kühlgefiltert.
Der Wehmutstropen – Er ist nur limitiert verfügbar und kann leider nicht reproduziert werden. Wer dabei sein möchte muss sich sicherlich sputen.
TASTING NOTES
Aroma: Parfümiert, süß und würzig zugleich. Ein Hauch von Zuckerrohrsaft, reife Früchte, Zitronenlimonade und Fudge.
Geschmack: Ein süßer und köstlicher Candy ähnlicher Geschmack. Danach ein Mix von pflaumenartigem Kuchen und kandierte Orangen, Kirschen und Angelikawurzel.
Abgang: Land und würzig und immer mit einer Süße im Hintergrund. Aromen von Ingwer, braunem Zucker, süßer Tabak und ein Mix eines Fruchtkuchen zum Ausklang.
Fasstyp: Finishing in Ex-Portuguese Rotwein Barriques.
Hausstil von Glenmorangie: Samtig, blumig, viele Fruchtanteile, meist langer Abgang.
Die Brennerei
Glenmorangie, wird aus dem schottischen gaelischen übersetzt als etwas „Tal der großen Wiesen“ oder „Tal der Ruhe“. Die Brüder John und William Matheson kauften die ehemaligen Brauerei und begannen darin 1843 mit der Destillation von Alkohol. Die Brennblasen waren ursprünglich Gin-Stills, die eine ordentliche Bauhöhe aufwiesen. Wie so oft im Leben spielt das Geld eine bedeutende Rolle und die hohen Cooper-Stills wurden für die Whiskyproduktion benutzt.
Schon im Jahre 1887 finden auf dem Gelände die ersten Um- und Ausbauarbeiten statt. 1931 wird Glenmorangie stillgelegt, da bei einem der Hauptabnehmer der Produkte, den USA immer noch die Prohibition herrscht.
Die Nachfrage steigt nach dem 2. Weltkrieg schnell wieder an und ab 1977 wird die Produktionskapazität in mehreren Stufen weiter ausgebaut. Die Zahl der Pot-Stills steigt kontinuierlich von 2 auf 10 bis in das Jahr 2009.
Schon in den 1960er Jahren begann der Eigentümer Macdonald & Muir in seiner Schwesterbrennerei Glen Moray mit Experimenten zum „Wood Finishing“ von Whisky. Viel früher als die Branche daran gefallen daran fand, reifte der Whisky erstmalig in ehemaligen Bourbon-Fässern aus den USA. Dieses Finishing-Konzept umfasst eine Vielzahl von Fasstpyen und ist heute ein wichtiger Baustein der Glenmorangie Produktstrategie, mit der die Brennerei auch sehr berühmt wurde.
Am 24. Oktober 2004 geht das ehemals unabhängige schottische Unternehmen in den Besitz des französischen Luxus-Multikonzern Louis Vuitton-Moet Hennessy (LVMH) über.