Einleitung
Feiner und hochwertiger Whisky muss als Ursprung schon lange nicht mehr aus Europa oder Nordamerika kommen. Das haben die Japaner mit vielen Auszeichnungen für ihre einzigartigen Produkte mehr als unter Beweis gestellt. Dazu gibt es mehrere Ereignisse die Japan mit ihren sorgfältig hergestellten und lange gereiften Edelspirituosen nach vorne katapultieren. Denn spätestens mit der Krönung des Yamazaki Sherry Cask 2013 durch den amerikanischen Whisky-Kritiker Jim Murray in seiner Whisky-Bible ist der Dornröschenschlaf vorbei für die Produkte aus Nippon. Dies zog unglaublich große Aufmerksamkeit, das von unser westlichen Betrachtungsweise sowohl geographisch wie auch kulturell unendlich weit entfernt zu sein scheint. Ein zweiter wichtiger Moment in Japans Whisky-Geschichte sollte ein wahrer „Big bang“ zu Beginn des Jahres 2014 werden, denn dieser läuft unter der Rubrik „Übernahmen am Spirituosenmarkt“. Die Tagesschau berichtete an selbigem Tag als News „Suntory schluckt Beam!“. Aber was steckte hier hierbei genau dahinter? Suntory war zu damaliger Zeit der größte Getränke- und Spirituosenkonzern Japans und hatte in Sachen Wachstum auf eigenem Boden wenig Chancen ausser weiter moderat zu wachsen und zu verwalten oder etwas Großen auf internationaler Bühne zu tun. Der japanische Getränkehersteller kaufte einfach mal das US-Spirituosenunternehmen Beam Inc. aus den USA für rund 13,62 Milliarden Dollar (9,97 Milliarden Euro) und sicherte sich damit ein weltweites Fertigungs- Vertriebs- und Markennetzwerk.
Der Whisky Vater Japans
Warum nehmen wir denn in diesem Beitrag Bezug auf Schottland wenn es um die Geschichte Nippons in Sachen Whisky geht? Die Geschichte für dieses feine Destillat beginnt tatsächlich im fernen Schottland mit Namen Masataka Taketsuru (竹鶴 政孝), der sein Handwerk und tiefgreifendes Wissen über das Bier brauen und Whisky brennen genau dort erlernte. Dafür erhielt er in der schottischen Speyside Region einen 5-tägigen Crashkurs über die Destillation bei Longmorn und erbrachte fünf Monate auf der Kintyre-Halbinsel in der damals noch existierenden Hazelburn Whisky Brennerei.
Zusammen mit Shinjirō Torii (鳥井 信治郎), der das nötige Geld für den Bau der ersten Whisky Brennerei Japans zur Verfügung stellte, gingen die beiden anfänglich einen gemeinsamen Weg. Masataka wurde bei The Yamazaki im Jahre 1924 als Direktor der Fabrik für die Fertigung eingestellt und kreierte im Jahr 1929 den ersten japanischen Whisky namens White Label (shirofuda 白札). Die gemeinsame Arbeit der beiden reichte mit den 10-Jahresvertrag von Taketsuru-san bis in das Jahr 1934. Mit Differenzen zwischen den beiden sagte sich Masataka los und ging zusammen mit seiner schottischen Frau Rita in den Norden nach Hokkaido wo er seine erste eigene Brennerei names Yoichi Distillery gründete.
Durch diese geschichtliche Verbindung mit dem Whisky Mutterland Schottland ist die japanische Whiskyindustrie auch heute noch zu tieft schottisch geprägt und dies schmeckt man auch in den asiatischen Whisky Vertretern.
Die aktiven Brennereien im Land
Die Korn Brennereien und Warehouses zur Reifung der Edeldestillate sind über das ganze Land verteilt vom südlichen Teil bis auf die im Norden gelegene Insel Hokkaido. Japan bekommt zwei neue Whisky Brennereien im Jahr 2016, somit setzt sich auch in Nippon der weltweite Whiskyboom fort. Im Vergleich zu Schottland werden diese Spirituosen erzeugenden Destillerien nicht in Regionen kategorisiert.
Liste Malt Whisky Brennereien in Japan
Name | Präfektur | Ort | Jahr der Gründung | Produktion in Litern | Besitzer |
Chichibu | Saitama | Chichibu | 2004 | 80.000 | Venture Whisky |
Eigashima | Hyogo | Akashi | 1984 | Eigashima Shuzo Co. ltd | |
Fuji Gotemba | Shizuoka | Gotemba | 1973 | 2.000.000 | Kirin Distillery Company |
Hakushu | Yamanashi | Alexandria | 1973 | 4.000.000 | Beam Suntory |
Hokkaido Akkeshi | Hokkaido | Akkeshi | 2016 | Kenten Co., Ltd. | |
Hombo Mars | Nagano | Miyata | 1985 | Hombo Shuzo Co., Ltd. | |
Kiuchu | |||||
Miyagikyo | Miyagi | Sendai | 1969 | 3.000.000 | Nikka Whisky |
Miyashita Shuzo | Okayama | 1922 | Hombo Shuzo Co., Ltd. | ||
Shizuoka | |||||
Shinshu Mars | 1985 | 40.000 | Hombo Shuzo Co., Ltd. | ||
Tsunuki | 2016 | Hombo Shuzo Co., Ltd. | |||
White Oak | Huogo | 1919 | 47.000 | Eigashima Shuzo Co. ltd | |
Yamazaki | Osaka | Shimamoto | 1923 | 6.000.000 | Beam Suntory |
Yoichi | Hokkaido | Yoichicho | 1934 | 2.000.000 | Nikka Whisky |
Liste Grain Whisky Brennereien in Japan
Name | Präfektur | Ort | Jahr der Gründung | Produktion in Litern | Besitzer |
Chita | Aichi | Kitahamamachi | 1972 | 80.000 | Beam Suntory |
Die geschlossenen Brennereien im Land
Japans Whisky Geschichte hat wie in vielen anderen Ländern auch eine ganze Reihe an bereits geschlossenen oder zurück gebauten „Lost Distillieries“.
Name | Präfektur | Ort | Jahr der Gründung | Jahr der Schließung | Letzter Besitzer |
Hanyu | Saitama | 1941 | 2000 | Toa Shuzo | |
Karuizawa | Nagano | 1956 | Kirin Holdings |
Blended Whisky und Blended Malts
Japan hat einen ausgezeichneten Namen am Weltmarkt für seine extraordinären Blended Whiskies und Blended Malt Whiskies. Hier einige Beispiele
Nikka from the Barrel
Der Nikka from the Barrel ist ein kräftiger und intensiv schmeckender Blended Whisky, der in der 0,5 Liter Flasche präsentiert wird.
Suntory Hibiki
Im Jahr 1989 führte der größte japanische Spirituosenkonzern Suntory (Die aufgehende Sonne) den Premium Blended Whisky Suntory Hibiki ein.
Nikka Super
Ein klassischer Nikka Whisky, luxurious und rund im Geschmack, der im Jahre 1962 am Markt eingeführt wurde. Der Nikka Super wird in einer runden und sehr geschmackvollen Flasche präsentiert.